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Du weisst, dass du gefeuert wirst ...

Veröffentlicht am 28.07.2020

… wenn du von einer HR-Managerin, die du überhaupt nicht kennst, gegen Monatsende per E-Mail eine Meeting-Einladung ins Hauptquartier bekommst, die den Titel "F2F Meeting" hat. Ohne jeden Hinweis darauf, worum es geht. Und du auf deine Nachfrage hin die vielsagende Antwort bekommst, es gehe "um die nächsten Schritte".

Cool - das hat einen Hauch mehr Stil als mein letzter Hinauswurf … der fand am Telefon statt. (Damit kein falsches Bild entsteht: sechs Jobs in 34 Jahren, und jetzt erst zum zweiten Mal gefeuert! Genau genommen handelte es sich beim ersten Hinauswurf letztlich sogar um eine Aufhebung des Arbeitsvertrages in gegenseitigem Einvernehmen - also wurde ich eigentlich jetzt zum ersten Mal gefeuert).

Das Meeting selbst war dann auch ziemlich … na ja, ich suche noch nach einem Attribut, das sowohl zutreffend als auch druckreif ist. Es tat ihr ja leid, der jungen HR-Managerin, aber es gäbe halt wirklich keine Projekte mehr, in denen sie mich einsetzen könnten. Ich soll doch am besten in Frühpension gehen.

Frühpension? Mit 60? Ich hatte mich mit der Pensionsfrage vor einiger Zeit schonmal kurz auseinander gesetzt und war überschlagsweise zu dem Schluss gekommen, dass ich bis zum letzten Tag arbeiten muss, um finanziell einigermassen über die Runden zu kommen. So liess ich also einfliessen, dass eine Frühpensionierung absolut nicht in Frage käme. Nein, nein - ich solle doch mal mit dem Herrn Sowieso von der Dings-Versicherung sprechen, so unsere junge HR-Managerin; anscheinend eine Kapazität auf ihrem Gebiet und bis ins Detail auf das Gespräch vorbereitet (*Ironiemeter: Vollausschlag*).

Der Herr Sowieso von der Dings-Versicherung erklärte mir dann, dass die Rentenversicherung erst ab einem Alter von 63 Jahren überhaupt etwas bezahlt. Was heute von der Pensionskasse käme, wäre zum Sterben ein bisschen zu viel, aber zum Leben ohne jeden Zweifel zu wenig.

Ich freue mich immer, wenn ich mit Respekt und Fairness behandelt werde – aber sowas macht mich sauer.

A propos Fairness: Tags darauf meldeten sie sich dann bei mir und bestätigten, dass das alles nicht so richtig gut gelaufen wäre, aber es sei halt, wie es sei. Eine richtige Entschuldigung habe ich allerdings nicht gehört …

Also - warten wir auf die schriftliche Kündigung.



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